Die Demenz ist eine Verschlechterung von geistigen Fähigkeiten aufgrund verschiedener Gehirnerkrankungen. Das Wort leitet sich vom lateinischen „dementia“ für „Torheit“ oder „Wahnsinn“ ab.
Die Alzheimer Krankheit ist eine bestimmte Form davon, die eher schleichend beginnt. Es gibt andere Formen wie die vaskuläre Demenzerkrankung, bei der die Symptome häufig sprunghaft zunehmen.
Was ist Demenz?
Als Demenz bezeichnet man einen Zustand, wobei die emotionalen, sozialen und vor allem kognitiven Fähigkeiten nachlassen. Letzteres zeigt sich in einem nachlassenden Kurzzeitgedächtnis und Denkvermögen. Auch die Sprache und Motorik können leiden. Die nachlassenden sozialen und emotionalen Kompetenzen führen zu einer veränderten Persönlichkeit.
Ein eindeutiges Kennzeichen für die Demenzerkrankung ist der Verlust derjenigen Denkfähigkeiten, welche die betroffene Person im Verlauf ihres Lebens erworben hat.
Formen und Stadien der Demenz
Formen der Demenz
Bei den Formen der Demenz sind die primäre und sekundäre Demenzerkrankung zu unterscheiden.
Weitaus am häufigsten (über 90 % aller Fälle) treten die primären Demenzen auf, die auf einer gehirnorganischen Erkrankung beruhen. Im Gehirn sterben immer mehr Nervenzellen ab, auch gehen die Verbindungen zwischen ihnen verloren.
Formen der primären Demenzen sind unter anderem:
- die Alzheimer-Demenz,
- die vaskuläre (gefäßbedingte) Demenzerkrankung,
- die Lewy-Körperchen-Demenz und
- die seltene frontotemporale Demenzerkrankung.
Die sekundären Formen beruhen auf anderen Erkrankungen wie:
- einer Schilddrüsenerkrankung,
- einer Depression,
- der Alkoholsucht,
- einem Vitaminmangel,
- dem Einfluss von Medikamenten
- oder einem Schädel-Hirn-Trauma.
Stadien der Demenz
Bei den Stadien lassen sich grob vier Phasen unterscheiden, wobei die zweite und dritte Phase zum mittleren Stadium gehören.
Die vier Phasen sind im Einzelnen:
Die Patientinnen und Patienten haben einen großen Bewegungsbedarf, der auf ihrer inneren Unruhe beruht. Ein Therapieansatz ist das Einbinden in einfache Tätigkeiten wie die Gartenpflege.
Gerade bei Demenz im Alter verstecken die Betroffenen lieber ihre Krankheit. Ein Leitsymptom dieser Phase ist der unruhige, vielfach unterbrochene Schlaf.
Auch in dieser Phase besteht noch ein höheres Bewegungsbedürfnis. Die Betroffenen benötigen inzwischen stärkere Unterstützung, weil sie häufiger desorientiert sind. Wenn es sich um Demenz im Alter handelt, befürchten sie selbst Unfälle mit schweren Verletzungen.
In der Phase 2 vermischen an Demenz Erkrankte ihre Gegenwart mit der Vergangenheit. Auch erkennen sie manchmal Angehörige nicht mehr, halten aber Fremde für ihnen bekannte Personen. Sie verlieren außerdem immer häufiger ihre zeitliche Orientierung.
Diese Phase hat ihre Bezeichnung erhalten, weil sich ein Übergang vom überwiegend äußeren zum vorwiegend inneren Erleben vollzieht. Die Patientinnen und Patienten leben fortan in ihrer eigenen Welt. Sie wiederholen monoton bestimmte Bewegungen, wobei sie die Augen meistens geschlossen halten.
Eine gewisse Mobilität ist noch vorhanden. Das typische herausfordernde Verhalten von an Demenz Erkrankten tritt nun jedoch verstärkt auf.
Die Betroffenen sind nun nicht mehr mobil und völlig in sich gekehrt. Ihre Außenwelt nehmen sie kaum noch wahr. Allerdings reagieren sie auf Körperkontakt und andere sensorischen Reize. Sie bleiben selbst aber passiv und zeigen ein gesteigertes Ruhebedürfnis.
Ihre Augen sind meistens geschlossen, eine Kontaktaufnahme ist kaum noch möglich. Linderung und positive Stimulation verschafft ihnen das Spielen ihrer Lieblingsmusik.
Wer kann von Demenz betroffen sein?
Auch wenn manchmal jüngere Menschen an Demenz erkranken, ist Demenz im Alter der weitaus häufigste Fall. In den meisten Fällen beginnt die Krankheit ab dem 75. bis 80. Lebensjahr.
Ein hohes Risiko besteht auch nach schweren Kopfverletzungen. Boxer sind überdurchschnittlich häufig betroffen.
Eine größere Gruppe sind auch ehemalige oder immer noch nicht trockene Alkoholiker, die durchaus häufiger an Demenz erkranken.
Warum sind ältere Menschen von der Alzheimer Krankheit häufiger betroffen?
Alzheimer als die häufigste Form von Demenz im Alter wird durch Tau-Proteine ausgelöst, die sich im Gehirn älterer Menschen besser ausbreiten. Es handelt sich um Tau-Neurofibrillen, die zusätzlich vom Eiweiß Amyloid-beta-Plaque begleitet werden.
Die Tau-Neurofibrillen (Alzheimer-Fibrillen) greifen zuerst die beiden Gedächtniszentren Kurz- und Langzeitgedächtnis an. Später erreichen sie weitere Areale, was dann zum Orientierungsverlust und der Immobilität führt.
Eine medikamentöse Behandlung hilft gegen die zu schnelle Ausbreitung der Tau-Neurofibrillen.
Was sind die Symptome von Demenz?
Es gibt verschiedene Symptome, die nacheinander oder gleichzeitig auftreten. Mediziner nennen diesen Zustand „demenzielles Syndrom“. Die Beeinträchtigungen betreffen das Erinnern, die Sprache, die Orientierung, das Sozialverhalten, das Denken und die Persönlichkeit.
Es sind diese Symptome im Überblick:
- Vergesslichkeit
- Abnahme der kognitiven Fähigkeiten
- Konzentrationsprobleme
- Schwierigkeiten im Alltag
- Sprach- und Orientierungsprobleme
- Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen
- Stimmungsschwankungen
- Schlafstörungen
- Appetit-, Ess- und Schluckstörungen
- große Unruhe vor allem im ersten Stadium
- Inkontinenz im Spätstadium
Kann man eine Demenzerkrankung behandeln?
Fazit
Demente Personen benötigen eine gute Betreuung und Pflege. Problematisch ist das für Angehörige, weil bei Demenz im Alter so gut wie immer zunächst der Ehepartner als Pflegeperson eingesetzt wird. Sie/er ist aber selbst alt und damit überfordert.
Es ist daher enorm wichtig, alsbald einen professionellen ambulanten Pflegedienst anzufordern.