Älterer Mann mit chronischer, stark entwickelter Polyarthritis in den Händen

Polyarthritis im Alter: Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Prävention

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Mit steigendem Alter können gesundheitliche Beschwerden wie Polyarthritis auftreten, die die Lebensqualität beeinträchtigen. Die entzündliche Erkrankung betrifft mehrere Gelenke. Sie kann zu Schmerzen, Steifheit, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen führen. Eine bewusste Auseinandersetzung mit den Herausforderungen, die diese Beeinträchtigung mit sich bringt, ist wichtig.

An dieser Stelle wollen wir einen genaueren Blick auf die Krankheit werfen und uns mit den Symptomen beschäftigen. Darüber hinaus gehen wir auf verschiedene Behandlungsmöglichkeiten ein, die zur Linderung von Schmerzen und zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Neben medizinischen Ansätzen stellen wir nicht-pharmazeutische Maßnahmen und Lebensstiländerungen vor.

Was ist Polyarthritis?

Der Begriff „Polyarthritis“ setzt sich aus den griechischen Wörtern „poly“ (mehrere) und „Arthritis“ (Gelenkentzündung) zusammen. Er benennt eine entzündliche Erkrankung, die mehrere Gelenke gleichzeitig betrifft und auch als rheumatoide Arthritis bezeichnet wird.

Eine von der Gelenkinnenhaut ausgehende Entzündung kann zu Schäden am gesamten Gelenk führen, auf umliegende Strukturen übergreifen und sogar beispielsweise eine Brust- und Rippenfellentzündung (Pleuritis) verursachen.

Die Ursache ist eine Verdickung der Gelenkschleimhaut. Diese wird durch eindringende Entzündungs- und Immunzellen und die Vermehrung von Bindegewebszellen ausgelöst. Die Veränderung kann Gelenkknorpel und Knochen schädigen. Schätzungen zufolge sind rund 1 Prozent der Bevölkerung in Deutschland betroffen. Chronische Polyarthritis betrifft Frauen dreimal so oft wie Männer. Sie tritt besonders häufig erstmals im Alter zwischen 40 und 70 Jahren auf.

Die genaue Ursache der Erkrankung ist bislang unbekannt. Gene, eine Fehlleitung des Immunsystems und unterschiedliche Infektionskrankheiten wie beispielsweise Tuberkulose oder das Ross-River-Fieber können Auslöser der Erkrankung sein. Als möglicher Risikofaktor kommt vor allem das Rauchen in Betracht. Nikotin kann zu einem schlechteren Verlauf der Krankheit führen.

Wenn das Immunsystem verrückt spielt

Falls Zellen des Immunsystems gesundes körpereigenes Gewebe attackieren, sprechen Mediziner von einer überschießenden Reaktion des Abwehrsystems oder einer Autoimmunerkrankung. Ein Krankheitsschub kündigt sich oft mit Beschwerden in den Gelenken der Hände und Füße an. Neben Schmerzen und Schwellungen der betroffenen Gelenke kann es auch zu einer mindestens 60 Minuten andauernden Morgensteifigkeit kommen.

Im Verlauf der Polyarthritis können weitere Gelenke entzündet sein. Manche der Betroffenen bekommen noch Rheumaknoten, also kleine harte Knötchen unter der Haut. Die Knoten werden auch Granulome genannt. Sie bestehen aus Abwehrzellen des Immunsystems.

Weitere Symptome wie

  • Erschöpfung,
  • Fieber,
  • Nachtschweiß,
  • Gewichtsverlust und
  • Müdigkeit können hinzukommen.

In schweren Fällen kann es auch zum Befall unterschiedlicher Organe kommen.

Diagnoseverfahren und Tests

Die Diagnose der rheumatoiden Arthritis basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen, körperlicher Untersuchung, Bildgebung und Laboruntersuchungen.

  • Anamnese und Untersuchung: Der Arzt wird eine gründliche Anamnese aufnehmen und Symptome, deren Dauer und mögliche Auslöser erfassen. Bei der körperlichen Untersuchung wird der Mediziner Gelenke auf Schwellungen, Rötungen, Überwärmung und Bewegungseinschränkungen untersuchen.
  • Blutuntersuchungen: Verschiedene Laboruntersuchungen können helfen, Anzeichen einer Arthritis festzustellen. Dazu gehört der Rheumafaktor. Dieser Antikörper ist bei vielen, aber nicht allen betroffenen Menschen erhöht. Die Anti-CCP-Antikörper sind spezifisch für Polyarthritis und kommen bei vielen Betroffenen vor.
  • Bildgebung: Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder Magnetresonanztomographie können verwendet werden, um Gelenkveränderungen, Entzündungen und Schäden zu erkennen.
  • Diagnosestellung: Es gibt verschiedene diagnostische Kriterien für Arthritis, wie z.B. die 2010 von der American College of Rheumatology/European League Against Rheumatism festgelegten Klassifikationskriterien. Diese Kriterien berücksichtigen Symptome und ihre Dauer sowie Laborergebnisse.

Behandlungsmöglichkeiten von Polyarthritis

Es gibt verschiedene Ansätze zur Therapie der chronischen Polyarthritis, die üblicherweise in einer Kombinationstherapie eingesetzt werden. Gängige Behandlungsmöglichkeiten sind die medikamentöse Therapie, physikalische Therapien, chirurgische Eingriffe, Ernährungsumstellung und psychologische Beratung.

  • Medikamente: Nichtsteroidale entzündungshemmende Arzneimittel können Leiden und Entzündungen verringern. Krankheitsmodifizierende Antirheumatika wie Methotrexat, Sulfasalazin oder Leflunomid werden verwendet, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Biologika wie TNF-alpha-Inhibitoren, Interleukin-6-Inhibitoren oder B-Zell-Modulatoren können bei schweren Fällen eingesetzt werden.
  • Physikalische Therapie: Physiotherapie kann helfen, die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke zu verbessern und die Muskulatur zu stärken. Ergotherapie kann dabei unterstützen, Alltagsaktivitäten anzupassen. Solche Therapien werden auch in einem ambulanten Pflegedienst angeboten. 
  • Hilfsmittel: Hilfsmittel wie orthopädische Einlagen und Gehstützen können eingesetzt werden, um die täglichen Herausforderungen optimal zu bewältigen. Auch Mobilitätshilfen wie ein Rollator, ein Gehgestell, ein Rollstuhl oder E-Rollstuhl erhöhen die Mobilität.
  • Bei weit fortgeschrittener Erkrankung kann ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt werden. Auch chirurgische Eingriffe wie zum Beispiel die Entfernung entzündeter Gelenksinnenhaut oder Stellungskorrekturen können in Erwägung gezogen werden.
  • Es ist sinnvoll, auf eine gesunde Ernährung zu achten und beispielsweise zu viel rotes Fleisch wegzulassen. Fleisch enthält Arachidonsäure, die entzündlich wirkt. Es ist aufgrund der darin enthaltenen wertvollen Fettsäuren besser, Fisch zu essen. Zudem ist es zielführend, Übergewicht zu verhindern, da es die Gelenke zusätzlich belastet.
  • Psychologische Begleitung kann helfen, mit den Schwierigkeiten und emotionalen Herausforderungen im Zug der Erkrankung fertig zu werden. Auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe und der Austausch mit Patientenorganisationen kann sinnvoll sein, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Prävention von Polyarthritis

Obwohl es keine bekannte Heilung gibt, können verschiedene Maßnahmen das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und die Symptome lindern. Eine frühzeitige Diagnose und eine umgehende Behandlung sind entscheidend.

  1. Regelmäßige Besuche bei einem Arzt ermöglichen eine Überwachung des Krankheitsverlaufs und eine rechtzeitige Anpassung der Behandlung, falls erforderlich.
  2. Rauchen ist ein bekannter Risikofaktor für chronische Polyarthritis und kann den Krankheitsverlauf verschlechtern. Das Aufgeben des Rauchens ist daher eine wichtige Maßnahme, um das Risiko der Erkrankung zu verringern und den Krankheitsverlauf zu verbessern.
  3. Regelmäßige körperliche Bewegung und gezielte Übungen können dabei helfen, die Gelenkfunktion zu erhalten und die Steifheit zu reduzieren. Es ist wichtig, mit einem Arzt oder einem Physiotherapeuten zusammenzuarbeiten, um ein geeignetes Trainingsprogramm zu entwickeln, das den eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten entspricht.
  4. Stress kann Entzündungen im Körper verschlimmern und Symptome verstärken. Es ist wichtig, diesen abzubauen und Stressbewältigungstechniken wie Entspannungsübungen, Meditation, Yoga oder Atemtechniken zu erlernen.
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