‚Thrombophlebitis‘ ist das medizinische Fachwort für eine oberflächliche Venenentzündung. ‚Thrombus‘ lässt sich als ‚Knoten‘ übersetzen, ‚Phlebitis‘ bedeutet ‚Entzündung der Ader‘ oder ‚Entzündung der Vene‘. Die Erkrankung wird auch als oberflächliche Venenthrombose bezeichnet.
Was sind die Gründe für eine Thrombophlebitis?
Der entzündliche Prozess wird durch eine Verstopfung in den Venen verursacht. Entzündungen einer oberflächlichen Vene treten meistens an den Beinen auf. Sie können aber auch im tiefen Venensystem an anderen Körperpartien entstehen.
Krampfadern (bzw. Varizen) gelten als Risikofaktoren. Sie können eine oberflächliche Entzündung der betroffenen Venen begünstigen. Darüber hinaus sind Patienten, die bereits in der Vergangenheit betroffen waren, besonders anfällig für wiederholte Krankheitsschübe.
Ein ungesunder Lebensstil, operative Eingriffe oder verletzte Venen kommen ebenfalls als Auslöser für die Erkrankung in Betracht.
Weitere Auslöser oder Risikofaktoren
- Bakterielle Infektionen (z.B. durch mangelhafte Sterilität bei Operationen)
- Oberflächliche Verletzungen an den betroffenen Stellen
- Entzündete Krampfadern
- Enge Hosen oder Oberteile
- Übermäßiger Tabakkonsum
- Venenreizende Medikamente
Was sind die Symptome einer Thrombophlebitis?
Eine oberflächliche Thrombophlebitis ist von einer Entzündung des tiefen Venensystems zu unterscheiden. Entzündungsherde in den tiefen Venen rufen dieselben Symptome hervor. Deshalb wird eine tiefe Venenthrombose oft mit einer Thrombophlebitis verwechselt. Ein Mediziner kann zwischen den beiden Krankheiten differenzieren. Deshalb ist im Verdachtsfall ein Besuch beim Facharzt ratsam.
Aus tiefen Venenthrombosen kann sich ein Blutgerinnsel oder Thrombus entwickeln. Das Ergebnis ist das Vollbild einer Thrombose. Daneben können Lungenembolien oder dauerhafte Schäden des Venensystems als gefährliche Komplikationen entstehen.
Mögliche Beschwerden bei einer Thrombophlebitis
Diese Beschwerden können auf eine oberflächliche Thrombophlebitis hindeuten:
- Rötliche Schwellung an der betroffenen Partie
- Dumpfes oder stechendes Schmerzempfinden
- Geschwollene Venen
- Versteifte Muskulatur an der entzündeten Stelle
Ist diese Erkrankung bei älteren Menschen wahrscheinlicher?
Das Erkrankungsrisiko steigt ab dem 50. Lebensjahr deutlich an. Ältere Menschen haben schwächere Venen, was die Wahrscheinlichkeit einer Entzündung erhöht.
Bei Patienten mit einem Alter von über 65 Jahren ist die Entstehung von Thrombosen als Folgeerkrankungen keine Seltenheit. Neben dem hohen Alter spielt auch die eingeschränkte Mobilität eine Rolle.
Was kann man gegen Thrombophlebitis machen?
Die Entzündung lässt sich gut behandeln und klingt in der Regel nach einigen Tagen ab. Milde Verläufe heilen ohne Behandlung von allein aus.
Vor allem bei älteren und/oder vorbelasteten Menschen sollten auch leichtere Entzündungen der Venen therapiert werden, um der Entstehung von Thrombosen entgegenzuwirken. Das kann mit einer professionellen Thromboseprophylaxe erreicht werden.
Gegen entzündete Venen helfen schmerzlindernde Präparate, kalte Wickel oder Verbände. Bei schweren Krankheitsverläufen hat sich die minimalinvasive Entfernung der Thromben bewährt.
Die betroffene Partie (z.B. Arm oder Bein) sollte vorsichtig bewegt werden. Durch die leichte Bewegung wird der Blutfluss aktiviert. Oft reichen kurze Spaziergänge von 5 bis 10 Minuten pro Tag zur Verbesserung des Krankheitszustandes aus.
Eine Änderung der Lebensgewohnheiten wirkt sich grundsätzlich positiv auf den Gesundheitszustand und auf die Prognose aus. Vitaminreiche Ernährung, der Verzicht auf Zigaretten und Alkohol sowie ärztliche Kontrollen schützen nicht nur vor Venenentzündungen, sondern auch vor Herzinfarkten oder Schlaganfällen.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei einer ambulanten Pflege?
Neben dem Tragen von Stützstrümpfen ist die erhöhte Lagerung der Beine eine einfache Methode, um der Erkrankung vorzubeugen.
Pflegekräfte von einem ambulanten Pflegedienst können entzündete Venen leicht erkennen. Verhärtungen, Schwellungen oder Hitze an den betroffenen Körperteilen lassen sich durch einfache Tastuntersuchungen feststellen. Kanülen für Zugänge sollten in regelmäßigen Abständen ausgetauscht und vor dem Einsetzen desinfiziert werden. Sterile Spritzen bieten entzündungsauslösenden Bakterien oder Viren keinen Nährboden.
Eine regelmäßige Kontrolle der Venen ist eine geeignete Maßnahme zur Prävention. Bei Patienten mit einer entsprechenden Krankheitsgeschichte empfiehlt sich eine Rücksprache mit dem Hausarzt. Er kann genaue Angaben zur Dosierung der Medikamente oder den bisherigen Behandlungsmethoden machen.