Verdacht auf Herzinfarkt – schnelle Behandlung bietet gute Genesungschancen
Mit der koronaren Herzkrankheit KHK, dem Herzinfarkt und der Herzinsuffizienz zeigen sich drei der häufigsten Todesursachen in Deutschland verantwortlich.
Bei zahlreichen Herzinfarkten stellt sich der lebensbedrohliche Zustand ein, indem sich ein Herzkranzgefäß verschließt und hiermit bestimmte Regionen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden können. Deswegen nennt man einen Herzinfarkt auch „Herz-Kreislauf-Stillstand„.
Die Folgen derartiger Umstände haben möglicherweise gravierende Auswirkungen, da in diesem Zusammenhang Teile des Herzmuskels absterben können und die reguläre Pumpkraft des Herzens sich im weiteren Verlauf erheblich herabgesetzt zeigt.
Stellen sich erhebliche Störungen des Herzrhythmus ein, allgemein auch bekannt als Kammerflimmern, herrscht Lebensgefahr. Allerdings weisen viele Fälle von Herzinfarkten erste Anzeichen auf und auch die schwerwiegenden Folgen lassen sich bei einer sofortigen Hilfe sowie einer schnellen Behandlung medizinisch eingrenzen.
Die erste Priorität liegt also in einer frühen Erkennung und einem sofortigen Reagieren, damit die Chance besteht, dass sich das Herz sogar wieder vollständig erholen kann.
Anzeichen für einen Herzinfarkt
Lange Jahre galt der Herzinfarkt als typische Erkrankung bei Männern, doch auch bei Frauen ist dieser mittlerweile die häufigste Todesursache.
Generell gilt, das Auftreten von Infarkten stellt sich bei Frauen rund 10 Jahre später ein, doch in der Gesamtheit ist fast die Hälfte der Betroffenen weiblich.
Zudem stellen sich die Gesundungsprognosen nach einem Herzinfarkt für Frauen deutlich schlechter dar. Ein Herzinfarkt bei Frauen weist in zahlreichen Fällen eine schwierige zu deutende Symptomatik auf, was die Diagnose erschwert.
Risikofaktoren für einen Herzinfarkt
Da sich auch die entsprechenden klassischen Risikofaktoren wie etwa:
- Bluthochdruck,
- Diabetes,
- unzureichende Bewegung,
- Schlaganfall
- oder ein hoher Cholesterinspiegel
bei Frauen anders verteilen, ist eine konkrete Beurteilung der Gefahren diffiziler möglich.
Konkrete Hinweise auf einen Herzinfarkt
Aus medizinischer Sicht lassen sich Herzinfarkt Symptome allerdings eingrenzen und deuten. In jedem Fall sollte aber auch bei Ungewissheit sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Da nicht nur Menschen in einem höheren Alter betroffen sein können, ist es unbedingt ratsam, stets sofort zu handeln. Zwar ereignen sich bei vielen Patientinnen und Patienten Herzinfarkte oftmals ohne wahrnehmbare Symptome, doch in fast 50 Prozent aller Fälle kündigen sich in einem Zeitraum von etwa 24 bis 48 Stunden vor dem Infarkt gewisse Hinweise an:
- Schmerzen und Engegefühl in der Brust
- Betroffene bilden kalten Schweiß
- Blasse Gesichtshaut
- Starke Schmerzen hinter dem Brustbein, die bis zum Kiefer ausstrahlen können
- Schmerzen im Oberbauch oder in den Armen und Gliedmaßen
- Übelkeit und Erbrechen
Herzinfarkt Symptome
Ein wesentlicher Vorbote für einen Herzinfarkt sind plötzlich auftretende starke Schmerzen oder ein beunruhigendes Druckgefühl in der Brustregion. Diese spezifischen Schmerzen in der Brust oder Schmerzen hinter dem Brustbein können auch auf andere Körperteile wie Arme, Rücken, den Oberbauch, die Schulterblätter, den Hals oder den Kiefer ausstrahlen.
Oftmals auch wahrgenommen als eine Art heftiges Brennen oder ein massives Gefühl der Enge können derartige Schmerzen und eine damit in Verbindung stehende Atemnot auch bei kleineren Belastungen sowie im Ruhezustand auftreten. Aus solchen Situationen, welche auch auf eine instabile Angina Pectoris verweisen, kann jederzeit ein Herzinfarkt entstehen.
Bei vielen Betroffenen äußern sich die Schmerzen in kurzen Phasen und können gelegentlich auch im Zuge eines nächtlichen Erwachens auftreten.
Weitere Symptome
- kalter Schweiß
- Auftreten einer fahlen, blassen Haut
- Schwäche und Atemnot
- Übelkeit und Erbrechen
- Anhalten eines schlechten Zustands über eine Zeit von mehr als fünf Minuten
- Schmerzen im linken Arm
Risikogruppen, Frauen und Männer
Neben den bereits aufgeführten Risikofaktoren oder dem Personenkreis mit Vorerkrankungen steigt die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu erleiden mit zunehmendem Alter.
Die Auswertung etlicher Studien sowie die allgemeinen Auffassungen der Fachkliniken gehen bei Männern von einem erhöhten Herzinfarktrisiko ab dem 40. Lebensjahr aus und bei Frauen ab 50. Langzeitanalysen haben allerdings gezeigt, dass sich die hierfür verantwortliche Entwicklung bei den Frauen sich zunehmend dem Altersdurchschnitt der Männer anpasst.
Im Vergleich zu den Männern zeigen sich bei Frauen andere Verhaltensweisen und Herzinfarkt Symptome. Vor allem der typische, äußerst starke Brustschmerz ist bei Frauen oftmals wesentlich milder ausgeprägt, sodass die Betroffenen die Situation oftmals falsch einschätzen.
Das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden, steigt bei Frauen in der Regel nach den Wechseljahren, da die weiblichen Hormone bis zur Menopause unterschiedliche Stoffwechselprozesse, Entzündungsreaktionen oder auch die Blutgerinnung beeinflussen. Ein hormoneller Schutz, welcher Frauen also weitestgehend vor gefährlichen Ablagerungen in den Gefäßen bewahrt.
Verhalten im Notfall und erste Maßnahmen
Situationsbedingt und je nachdem, ob die betroffene Person allein ist oder jemand anwesend, sind bei einem Herzinfarkt oder akuten Herz-Kreislauf-Problematiken grundlegende Hilfe Maßnahmen der zu berücksichtigen.
- Rettungsdienst alarmieren (Notarztruf in Deutschland: 112)
- Überprüfung der Atmung, des Bewusstseins und vitaler Lebenszeichen (für anwesende Ersthelfer)
- jegliche Anstrengungen und Aufregungen vermeiden
- betroffene Person bequem und mit erhöhtem Oberkörper lagern
- Betreuung der betroffenen Person bis zum Eintreffen der Rettungskräfte
- Im schlimmsten Fall bei Kreislaufstillstand sofortige Maßnahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung
Wenn die betroffene Person allein ist, sollte diese nicht zögern, die Notfallnummer zu wählen oder sich umgehend in das nächste Klinikum verbringen lassen.
Im Idealfall bei akuten Brustkorbbeschwerden das nächste Chest Pain Unit (CPU) aufsuchen. Als Spezialeinheit für Diagnostik und Therapie weist das Chest Pain Unit einer Klinik die optimalen Voraussetzungen zur Behandlung zeitkritischer Herzerkrankungen auf.